Georg-Trakl-Forschungs- und Gedänkstätte

Salzburg

0,11 km vom Residenzplatz Salzburg

Trakl Gedenkstätte

Georg Trakl ist 1887 als Sohn eines Eisenhändlers in Salzburg geboren. Im Alter von 27 Jahren starb er zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Garnisonsspital in Krakau. In nur wenigen Jahren hat er ein lyrisches Werk geschaffen, das ihm einen besonderen Platz in der deutschsprachigen Lyrik des 20. Jahrhunderts gesichert hat.

Bis zum 21. Lebensjahr lebte Georg Trakl bei seiner Familie in Salzburg. Auch später kam er für unterschiedlich lange Aufenthalte hierher zurück. Prägende Erfahrungen des Dichters sind daher mit Örtlichkeiten dieser Stadt verbunden und haben ihren Niederschlag in seinen Gedichten und Prosatexten gefunden. Einige Gedichte nennen Örtlichkeiten Salzburgs im Titel, andere werden in ihrer Bildsprache von der Architektur und der Atmosphäre der Stadt mitbestimmt. Sieben Gedichttafeln an "Trakl-Orten" sind als Hinweis darauf gedacht, wobei allerdings zu bedenken bleibt, daß Trakl auch dort, wo er von äußeren Anregungen ausging, in seinen Gedichten stets innere menschliche Zustände gestaltete. Sein Schulfreund Erhard Buschbeck sagte über ihn, dichten sei seine "innerste Angelegenheit und einsamste Verpflichtung" gewesen. Die Stadt erhält in Gedichten dieser Art ein rätselhaftes Sphinx-Gesicht: Neben Bildern, die aus der Empfänglichkeit für Schönheit, Stille und Wärme erwachsen sind, zeigen andere das Gespür für Vergänglichkeit und Verfall.

Trakl fühlte sich dem Leben nicht gewachsen. Das Versagen in der Schule, die vergeblichen beruflichen Anläufe als Apotheker und später der häufige Wechsel zwischen Salzburg, Wien und Innsbruck lassen ihn als einen von Angst- und Schuldgefühlen verfolgten Menschen erscheinen, dessen Kraft zur Umsetzung in poetische Bilder staunenswert ist. Aus der Beschäftigung mit der Dichtung des französischen Symbolismus und in der Auseinandersetzung mit Kunsttendenzen der "Wiener Moderne" entwickelte er eine unverwechselbare Bildsprache, die mittlerweile weltweit Anerkennung gefunden hat. Sein Werk ist entweder ganz oder teilweise in 26 Sprachen übersetzt.

Im Geburtshaus des Dichters am Waagplatz ist eine Forschungs- und Gedenkstätte eingerichtet, die im Rahmen von Führungen öffentlich zugänglich ist . Sie bietet dem Besucher Handschriften und persönliche Dokumente des Dichters, Gegenstände aus der ehemaligen Wohnung der Familie, Sekundärliteratur und zur Einführung eine Tonbildschau.
Montag-Freitag: 14 Uhr
(an Feiertagen geschlossen)
Erwachsene: € 5,00
Kind: € 3,00
SalzburgCARD: freier Eintritt
Waagplatz 1a 5020 Salzburg
Tel.: +43 662845346
E.: trakl-gedenkstaette@kulturvereinigung.at
H.: www.georg-trakl.at
ArticleID: 575