Auch im Schauspiel-Bereich wird das Thema der Abhängigkeiten in hierarchischen Verhältnissen weiterverfolgt. In Shakespeares Komödie der Irrungen geht es um zwei Zwillingspaare, um Herren und Diener, die in eine irrwitzige, existenziell bedrohliche Verwechslungskatastrophe mit großem Lachpotenzial geraten.
Mit Clavigo beschreibt Goethe den ruchlosen Ehrgeiz eines Karrieristen, der ihn und seine Liebe zuletzt ins Unglück führt. In der Dreigroschenoper von Brecht und Weill, als Mackie Messer – Eine Salzburger Dreigroschenoper eine exklusive musikalische Neubearbeitung für die Festspiele, werden die Verhältnisse zur Verdeutlichung auf den Kopf gestellt: Die ruchlosesten Kapitalisten sind bei Brecht die Bettler selbst und der Sozialdarwinismus wird ausgerechnet vom Bettlerkönig Peachum gepredigt.
Im Jedermann schließlich, in gleichbleibender grandioser Besetzung mit Cornelius Obonya und Brigitte Hobmeier, sind die Lobpreisungen der Geldwirtschaft des verblendeten reichen Mannes immer noch von entlarvender Aktualität.
Quelle:
http://www.polzer.com/LinkClick.aspx?fileticket=6nKnWKvR17A%3d&tabid=75